Christine Kranz

Wie Kunst zur Selbsterkenntnis beiträgt

Durch Reflexion und Kunstbetrachtung Neues Wissen für die Arbeitswelt schöpfen

Im Getriebensein der Wirtschaft steigt bei Leistungsträgern mit dem Druck das Bedürfnis nach der Annäherung zum Kern des Ich‘s. Was macht mich persönlich aus? Was ist mir essenziell wichtig? Was ist der Sinn meines Tun‘s? Echte Selbsterkenntnis gibt grundlegende Antworten auf diese Fragen. Die gewonnene innere Klarheit aus einem Selbsterkenntnisprozess setzt Energie für Veränderungsprozesse und nachhaltige Entwicklung frei. Helfen kann dabei die Kunst. Kunstwerke bilden eine einzigartige Plattform, um Selbstreflexion ohne Umwege zu ermöglichen. Sie laden den Betrachter ein, über die Grenzen seiner Denk- und Handlungsmuster hinaus zu blicken und sich neuen Entwicklungsraum zu gestatten.

 

Kunst bewirkt Kulturwandel

Wir sind umgeben von Kunst und reich beschenkt mit vielfältigen Möglichkeiten, diese zu erleben. Viele Unternehmen wissen um die Bedeutung von Kunstwerken über den materiellen Wert hinaus und ermöglichen es ihren Mitarbeitenden, ihren Arbeitsplatz mit selbst ausgewählter Kunst zu gestalten. Kunst bringt Farbe, Lebendigkeit, Bewegung Ausdruckskraft in die Welt und an den Arbeitsplatz.
Eine gigantische Auswahl an Museen und öffentlichen Sammlungen bietet einen Fundus an kreativen Werken aus vielen Jahrhunderten. Kunstschaffende prägten seit jeher den Zeitgeist und sind in der Kulturentwicklung nicht wegzudenken. Auch Unternehmen und Menschen sind im ständigen Kulturwandel. Sie brauchen anregende stärkende Einflüsse, die ihnen zukunftsweisende Optionen aufzeigen und ganzheitliche Persönlichkeits- und Unternehmensentwicklung ermöglichen.

 

Reflexionsarbeit am Kunstwerk

Jede Art von Kunst trägt Botschaften in sich und löst individuelle Impulse aus. Werden Kunstwerke für Selbsterkenntnisse eingesetzt, taucht der Betrachter damit auch in seine eigene innere Bilderwelt ein. Ohne selbst künstlerisch begabt zu sein, nimmt er das Dargestellte auf und startet einen eigenen schöpferischen Prozess. Dies geschieht in unterschiedlichster Weise, denn der Betrachter verbindet seine eigene Lebenserfahrung mit dem Kunstwerk und schafft so eine individuelle Beziehung zum Werk. Die Betrachtung von Kunst macht Gedanken und Gefühle lebendig. Dabei wird jedes Kunstwerk durch den Betrachter zu einem neu erschaffenen Werk, das nie dagewesen und in genau dieser Art und Weise nur für ihn erlebbar ist.

 

Kunst in der Wirtschaft

Der Zugang über Kunstwerke ist in der Wirtschaft speziell hilfreich, da im Alltag meist ausschließlich die faktenbezogenen und analytischen Aspekte herangezogen werden. Die Bilderwelt bringt Farbe in Schwarz-Weiss-Sichtweisen und beleuchtet Zwischentöne. Bildbetrachtung und Reflexion erfordert keine intellektuelle Auseinandersetzung mit Pinselstrich oder Kunstepoche. Gefragt ist ein „sich öffnen“ für neue Ideen. Es soll nichts in das Kunstwerk oder den Künstler hineininterpretiert werden, denn es geht nicht um die Beurteilung des vorliegenden Werks. Für die gewünschte Selbsterkenntnis geht es um das im Reflexionsprozess entstehende unsichtbare Kunstwerk des Betrachters. Wie wirkt das Bild? Welche Gedanken löst die dargestellte Symbolwelt des Kunstwerks aus? Die Assoziationen haben direkten Bezug zur aktuellen Situation des Betrachters. Ihrer gedanklichen Spur zu folgen und sie in den aktuellen beruflichen Kontext zu setzen, führt unmittelbar zu neuen Erkenntnissen und damit auch zu neuen Handlungs- und Entscheidungsspielräumen.

 

Die Autorin:

 

Reflexion & Potenzialentwicklung
Christine Kranz
Management-Beraterin, Trainerin, Ausbildnerin und Autorin für Reflexions-Kompetenz und Potenzial-Entwicklung in der Wirtschaft
9497 Triesenberg / Liechtenstein

www.symbolon.com/blog/?p=802

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